Wände richtig streichen
1. Untergrund beurteilen
Altanstriche und Putze müssen sorgfältig auf Sauberkeit und Haftfähigkeit geprüft werden. Einige einfache Tests helfen, den Zustand der Oberflächen genau zu erkunden:
Wischprüfung
Wände und Decke abwischen. Zeigt sich bröckelnder Putz, oder sandiger Abrieb, würde der Neuanstrich herunterfallen. Hier ist eine Vorbehandlung mit Grundierung notwendig. Zeigt sich ein kreidiger Abrieb vom Altanstrich, muss dieser entfernt werden (abwaschen).
Saugfähigkeitstest/Daumenprobe
Leitungswasser auf die trockene Wand oder Decke spritzen. Bleibt ein matter Fleck, hat der Untergrund eine zu hohe Saugfähigkeit.
Alternativ: wenn der Abdruck eines nassen Fingers dunkle Spuren hinterlässt, deutet das ebenfalls auf schlechte Untergründe. In diesem Fall mit Grundierung vorbehandeln.
Kratzprobe/Abreiß-Prüfung
Durch Kratzen prüfen Sie die Konsistenz von Putz oder Altanstrich. Können Sie mehrere mm leicht abkratzen, würde der Untergrund beim Anstrich wegplatzen.
Alternativ: Klebeband auf den Altanstrich kleben und ruckartig abziehen. Bleibt Farbe haften, muss die gesamte Fläche untersucht werden. Lose Altanstriche müssen vom Untergrund restlos entfernt werden. Danach Vorbehandlung mit Grundierung.
Klopftest
Durch Abklopfen stellen Sie Hohlräume und Putz-Ablösungen fest. Schimmel kann die Ursache sein. Die Hohlräume müssen geöffnet und mit Schimmel-entferner gereinigt werden, anschließend die Flächen mit Spachtelmasse füllen und nach Trocknung mit Grundierung vorstreichen.
2. Untergrund vorbereiten
Flächen reinigen
Mit einem leicht angefeuchteten Tuch können oberflächliche Verschmutzungen abgewischt werden. Gegen Fettflecken hilft ein mit warmem Wasser und etwas Anlauger benetzter Schwamm. Mit reichlich Wasser nachwaschen.
Risse ausgleichen
Risse werden mit einem Stielspachtel aufgekratzt und sauber ausgebürstet. Anschließend den Riss anfeuchten und mit Spachtelmasse ausgleichen. Nach dem Trocknen mit Grundierung vorbehandeln.
Schimmel- und Stockflecken entfernen
Schimmel- und Stockflecken fallen durch kleine schwarze Punkte auf. Diese zunächst trocken abwischen (Grobstaubmaske tragen). Anschließend mit Schimmelentferner einsprühen und eintrocknen lassen. Mit Wasser und Schwamm abwischen.
Altanstriche abwaschen
Schlecht haftende Farben oder alte Leimfarben werden gründlich mit Wasser, Tapetenablöser und Quast abgewaschen. Alte Tapeten evtl. ganz entfernen. Nach dem Trocknen Grundierung auftragen.
Wasser- und Nikotinflecken isolieren
Wasser- oder auch Nikotinflecken bilden keinen haltbaren Untergrund für einen Neuanstrich. Sie müssen daher mit einer Nikotinsperre vorgestrichen werden.
3. Anstrich vorbereiten
Fußleisten abkleben
Fußleisten, Türrahmen, Fensterrahmen und ähnliches abkleben. Lichtschalter, Steckdosen usw. abnehmen.
Fußboden abdecken
Boden mit Papier und Möbel mit Folie abdecken.
Grundierung auftragen
Vorbehandlung mit Grundierung, wie bereits zuvor beschrieben. Spritzer mit reichlich Wasser sofort entfernen.
4. Anstreichen wie ein Profi
Das richtige Werkzeug
Für das perfekte Abstrichergebnis ist neben den hochwertigen Produkten vorallem das passende Werkzeug wichtig. Zum Erreichen eines optimalen Anstrichergebnisses verwenden Sie die empfohlenen Farbroller.
Erst die Decke streichen ….
Der Endanstrich beginnt immer an der Decke, damit die Farbe nicht auf fertig gestrichene Wände tropft. Immer von der Lichtquelle aus (Fenster) arbeiten. Teilen Sie sich die Fläche dabei gedanklich in Felder auf, die Sie nach und nach ausfüllen. So arbeiten Sie nass in nass und vermeiden Ansätze.
… dann die Wände
Anschließend die Wände ebenfalls von der Fensterseite her streichen.
Ecken streichen
Mit einem flachen Pinsel streichen Sie zuerst die Problemstellen wie Übergänge zwischen Wand und Decke, Ecken, Fußleisten, Tür- und Fensterumrahmungen sowie die kleinen Flächen um Schalter und andere Einbauten. Streichen Sie nur soweit vor, dass die Farbe nicht trocknet, bevor Sie mit dem Streichen der Wandfläche beginnen, um sichtbare Ansätze zu vermeiden.
Kreuz und quer
Am besten verteilen Sie die Farbe zunächst mit dem Roller kreuz und quer, um sie unregelmäßig auf die Fläche zu verteilen.
Ecken streichen
Anschließend wird die Farbe mit gerade überlappenden Bahnen senkrecht nachgezogen. So entsteht ein gleichmäßiger Anstrich.
Je nach Untergrund erfolgt der Endanstrich ein- oder zweimal mit unverdünnter Farbe. Beim Auftragen verschiedener Farben an Wand und Decke benutzen Sie Malerkrepp zum Abdecken der bereits fertigen Anstriche.